Rundgang durch die Innenstadt | Museen und Lage der Stadt Die Geschichte der Stadt in KurzformAus keltischer und römische Zeit stammen Funde, die auf eine frühe Besiedlung an der Stelle der jetzigen Stadt schließen lassen. Auch auf dem "Bergle" oberhalb Gengenbachs gab der Boden Funde aus römischer Zeit frei. Im 8. Jahrhundert erfolgte die Gründung des Benediktinerklosters. Im Jahre 1230 erhielt Gengenbach die Stadtrechte und wurde schließlich 1360 Freie Reichsstadt. 1689 brannte Gengenbach fast vollständig nieder. 1803 kam die Stadt zu Baden. Sehenswertes Geschlossenes mittelalterliches Stadtbild, mit Teilen der Stadtmauer, Türmen und Toren (Kinzigtor, Obertor). Die Stadtpfarrkirche St. Maria war ursprünglich die Kirche der ehemalige Benediktinerabtei (das Kloster soll um 725 durch den heiligen Pirmin gegründet worden sein). Sie wurde 1120 als dreischiffige Basilika im Geist der Hirsauer Reform erbaut. 1278 erhielt das Kloster die Reichsunmittelbarkeit. 1803 wurde es säkularisiert. Obwohl Gotik und Barock die Kirche veränderten, blieb die romanische Bausubstanz unversehrt. Der prachtvolle barocke Turm wurde 1716 erbaut. Die Klosterbauten entwarf der Vorarlberger Baumeister Franz Beer um 1700 (sehenswertes Treppenhaus). Den Mittelpunkt der Stadt bildet der Marktplatz mit dem klassizistischen Rathaus und dem Marktbrunnen mit dem steinernen Ritter. Darum herum stehen viele bemerkenswerte Fachwerkhäuser (idyllisch: die Engelgasse) und Steinhäuser z.B. das Haus Löwenberg. Ein RUNDGANG durch die Stadt Das Rathaus zählt zu einem der schönsten Rathäuser des 18. Jahrhunderts. Es wurde vom Gengenbacher Ratsmitglied und Baumeister Viktor Kretz im Jahre 1784 gebaut. Sein Meisterwerk sollte beherrschend im Mittelpunkt der Stadt stehen. Die Fassaden strahlen eine Art Übergangsstil vom Rokoko zum beginnenden Klassizismus aus. Sehr festlich wirken die Pfeiler und Rundbogen, die zu einer offenen Halle führen. Für den gekonnt gestalteten Dreiecksgiebel schuf der Gengenbacher Bildhauer Peter Schwab die formschönen Figuren Justitia und Prudentia und einen mächtigen Adler, der das Stadtwappen trägt. Unter dem kunstvoll gearbeiteten Balkongeländer wurden die vier Konsolen mit Köpfen gestaltet, die die Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika darstellen und Weltoffenheit demonstrieren sollten. Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang Die RatskanzleiNoch im Bereich der großzügigen Platzgestaltung und Straßenführung stehen wir vor der alten Ratskanzlei an der Westseite des Marktplatzes. Dieses Haus fällt besonders auf, weil es mit seinem Giebel zur Straße steht. Die Abkehr von der landesüblichen Traufstellung soll die Bedeutung des "Reichsstädtischen Kanzleigebäudes" besonders hervorheben. Am originellen Türvorbau lesen wir auf dem Gesims des Torbogens die Jahreszahl 1699, was auf den Vorarlberger Baumeister Franz Beer schließen läßt, der in dieser Zeit den Wiederaufbau des Klosters plante. Bemerkenswert ist noch die auf dem Volutengiebel stehende goldene Madonna. Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang Die AbteiDie großzügig gestalteten Klosteranlage der Benediktiner geht auf die Gründung des heiligen Pirmin etwa um 725 zurück. Leider ist von dem mittelalterlichen Konventgebäude nichts mehr vorhanden. Der barocke Bau war als Anlehnung an die Basilika von Baumeister Franz Beer ausgeführt worden. Der kunstliebende Abt Benedikt Rischer ließ um die Mitte des 18. Jahrhundert ein Portal in die Mitte des Westflügels bauen. Dadurch hatte man einen unmittelbaren Zugang in das reizvolle Treppenhaus geschaffen, das im reinen Rokokostil gestaltet wurde. Die Abtei hatte sich durch die renommierte Klosterschule im ganzen Südwesten einen Namen gemacht. Der Mathematikprofessor Pater Coelestin Quintens erfand in dieser Schule die Dezimalwaage. Bei der Klostermühle mit dem funktionsfähig nachgebildeten Mühlrad, befindet sich eine Sonnenuhr zur Erinnerung an Quintens. Der repräsentative Gebäudekomplex beherbergt heute eine Außenstelle der Fachhochschule Offenburg. Eine umfassende Renovierung wurde 1982 bis 1985 durchgeführt. Versäumen Sie nicht die Besichtigung des Barockgartens und des liebevoll angelegten und gepflegten Klostergartens, der etwas versteckt zwischen Innenhof und Stadtmauer liegt. Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang Die Stadtkirche St. MarienAus allen Richtungen grüßt uns der bemerkenswerte barocke Kirchturm. Er überragt die anderen Türme und zeigt uns die Richtung zum ältesten Bauwerk dieser Stadt, dem ehemaligen Benediktinerkloster. Der Grundriß der Kirche, etwa aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert, war streng nach dem Hirsauer Baustil angelegt, dem quadratischen Schematismus der hochromanischen Baukunst. Die Basilika hatte bis zur Zerstörung an der Westseite zwei Türme. Nach dem großen Stadtbrand 1689 übertrug das Kloster den Wiederaufbau Franz Beer, einem bekannten Barockbaumeister, der die herrlichen Kirchen in Obermarchtal und Weingarten schuf. Beer gestaltete in der Kirche einen strahlenden Barockraum, der bei der Renovierung 1896 leider vollkommen entfernt wurde. Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Der Prälatenturm Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Die Stadtmauer Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Das Kinzigtor Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
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Das Palais Löwenberg Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Der Niggelturm Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Die Engelgasse, Fachwerkhäuser Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Das Scheffelhaus Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang Der SchwedenturmNur wenige Schritte von der Stadtmitte entfernt treffen wir auf die ehemalige Stadtbefestigung. Wir sehen hier einen halbrunden Turm, der nach der Stadt zu völlig offen ist. Dieses "Rondell", in der Überlieferung Schwedenturm genannt, hatte eine reine Verteidigungsfunktion. Von hier aus konnte die Stadtmauer zusätzlich gesichert werden. Die Erschließung mit einer Treppe soll dem Besucher einen besonders reizvollen Einblick in den Altstadtbereich Gänsbühl geben. Das neben dem Schwedenturm stehende Fachwerkhaus trägt die Jahreszahl 1747. Es war ein Färberhaus und zeigt heute noch in dem offenen, herausragenden Dachgeschoß, daß hier die Stoffe getrocknet wurden. Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang Das ObertorDie nach dem Stadtbrand wieder errichteten Häuser baute man mit der Rückseite einfach auf die Stadtmauer. Dies sehen wir deutlich bis zum Ober- oder Haigeracher Torturm. Dieser, städtebaulich bedeutendste Turm, krönt das einzigartige Stadtbild. Die trichterförmig auf ihn zulaufenden Häuserfronten finden hier einen würdigen Abschluß. In diesem Wach- und Wehrturm ist eines der Stadttore, das heute noch ein zwei Tonnen schweres Fallgitter besitzt. Der behäbige Turm erhielt nach 1689 über dem Viereck einen ins Achteck übergehenden Turmhelm. Zur Stadtseite finden wir eine Sonnenuhr und das Stadtwappen aus dem Jahr 1618. Vom Obertorturm aus breitet sich die Stadt vor uns aus, als wolle sie uns mit offenen Armen empfangen. Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Die Jakobskapelle auf dem Bergle Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang
Die St. Martinskirche Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang Museen:
Die Stadt mit ihren 10.950 Einwohnern (Stand 31.12.2020) liegt zwischen Wald und Reben am Eingang des Kinzigtales, einem der bekanntesten Täler des Schwarzwaldes, in der Ortenau, in einer Höhenlage zwischen 172 und 875 m. Entfernungen: 10 km bis Offenburg, 58 km bis Baden-Baden, 85 km bis Karlsruhe, 219 km bis Frankfurt, 37 km bis Strasbourg, 65 km bis Freiburg, 140 km bis Basel, 150 km bis zum Bodensee. Mit der Bahn ist Gengenbach sehr gut aus allen Richtungen erreichbar. Im Bahnhof Offenburg muss aus den Fernzügen (ICE, EC, IC) in die Züge des Regionalverkehrs in Richtung Hausach/Villingen/Konstanz umgestiegen werden. Nach sechs Minuten ist bereits Gengenbach, der erste Bahnof der Schwarzwaldbahn, erreicht. Der nächste Autobahnanschluss ist die Abfahrt Offenburg der Rheintalautobahn A5 Rundgang durch die Stadt | zurück zum Seitenanfang Die Texte wurden teilweise einem Prospekt der Stadt Gengenbach entnommen (mit Genehmigung der Tourist-Info). Literatur zur Stadt und zum Umland, aber auch die passende Ferienlektüre, finden Sie bei Richter Buchhandlung am Obertor. |