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Flößerei- und Verkehrsmuseum Gengenbach


Das Großherzoglich Badische Bahnwartshaus

Das denkmalgeschützte Bahnwärterhaus an der "Schwarzwaldbahn" war Mitte der 80er Jahre vom Abriss bedroht und sollte Parkplätzen weichen. Dank der Initiative der Flößergilde Schwaibach ist es zu einem Schmuckstück im historisch geprägten Stadtbild Gengenbachs geworden.

Bahnwärterhaus am Schnittpunkt der Verkehrswege Ein Regionalexpress nach Karlsruhe wird von Lok 120 123 über die Schwarzwaldbahn geführt. Das Bahnwärterhaus steht am Schnittpunkt der Verkehrswege Straße, Schiene und Wasser.

Wappen über der Eingangstür
Im Jahr 1991 öffnete sich die Tür des Museums im Bahnwärterhaus zum ersten Mal für das Publikum. Ein Traum der Mitglieder der Flößergilde Schwaibach war damit in Erfüllung gegangen. Ein Traum, dessen Realisierung einen ernormen Aufwand an ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden und an Energie zur Überwindung vieler Klippen und Probleme erfordert hatte. Allein die Arbeit an dem alten Bahnwärterhaus verschlang 10.000 Arbeitsstunden. Die aufwändige Renovierung ist auf einer Tafel im Museum dokumentiert worden.
 
Über der Eingangstür hängt ein Wappen (Foto links) mit Bezug zur Länderbahnzeit.

 
Modell des Bahnwärterhauses an der Schwarzwaldbahn

Das Bild oben zeigt die Rückansicht des Bahnwärterhauses. Über dem Dach des Geräte- und Stallanbaus ist nur das holzverschalte Dachgeschoss des Haupthauses zu sehen. Das Foto zeigt allerdings - kaum zu glauben - den Detailausschnitt eines Modells im Maßstab 1:32!

Die Gesamtansicht des Modells (siehe Foto weiter unten) im Maßstab der Spur-1 Eisenbahnen zeigt, wie liebevoll und akribisch das Original in die verkleinerte Ausgabe umgesetzt wurde. Hier stimmt einfach alles! (Modell und Detailfoto oben von Fa. Hartmann, Austraße 25, 74193 Schweigern-Stetten)

Weitere Detailaufnahmen und technische Angaben zum Modell, das auch erworben werden kann, finden Sie unter

www.spur1-fachwerkhaus.de


 
Presse-Echo zur Übergabe des ersten Serienmodells an das
Flößerei- und Verkehrsmuseum  - Badische Zeitung vom 30.08.2007

Denkmalgeschütztes Bahnwärterhaus als Vorbild für Modell

Flößerei- und Verkehrsmuseum Gengenbach im Maßstab 1:32 erhältlich

Gengenbach (BZ). Als "Großherzoglich Badisches Bahnwartshaus" 1903 gebaut, die Schwarzwaldbahn im Kinzigtal wurde damals auf zwei Gleise erweitert, war das Bahnwärterhaus am Gengenbacher Bahnübergang bei der Kinzigbrücke Mitte der 80er Jahre vom Abriss bedroht. Statt der geplanten Parkplätze ist es, dank der Initiative der Flößergilde Schwaibach, ein Schmuckstück im historisch geprägten Stadtbild Gengenbachs geworden. Als solches ist es auch Karl-Ernst Hartmann, einem Besucher der Stadt, aufgefallen, der ein exaktes Abbild des Gebäudes im Maßstab 1:32 angefertigt hat.

Der Modellbaumaßstab 1:32, bekannt unter der Bezeichnung Spur 1, ist die "Meisterklasse" der Modelleisenbahner. Neben den bekannten Spurweiten H0 und N wird mit der Spur 1 ein exklusiver, aber wachsender Kreis von Liebhabern bedient, die sich auf Wesentliches beschränken, das aber mit besonders hohen Qualitätsansprüchen. Bei den diesjährigen Modellbahntagen in Sinzheim hat Karl-Ernst Hartmann und seine Frau Brigitte den Nachbau des Flößereimuseums in Gengenbach vorgestellt und große Beachtung gefunden.

Von Beruf Fahrdienstleiter bei der Deutschen Bahn in Heilbronn, hat sich Hartmann seit 1996 in seiner Freizeit auf die Herstellung von exakt maßstäblichen Gebäudemodellen spezialisiert. Die Häuser und Bahnbauten, so auch Lokschuppen mit beachtlichen Abmessungen, werden auf Bestellung in Handarbeit gefertigt. "In das Bahnwärterhaus in Gengenbach habe ich mich sofort verliebt", sagte Hartmann bei der Modellübergabe. Mit den Gebäudeplänen aus der Hand des Museumschefs Konrad Schilli machten seine Frau und er sich an die Arbeit. In 50 Arbeitsstunden entstand ein Modell, das mit Worten nur annähernd beschrieben werden kann. Die Außenmauern des Erdgeschosses bestehen aus individuell bearbeiteten einzelnen Sandsteinen, das erste Obergeschoss ist mit echtem Verputz beschichtet, an der Holzverkleidung des Dachgeschosses ist bei jedem Brett die Holzmaserung erkennbar und die Balkenköpfe stehen, wie beim Original, teilweise leicht schief. Das Dach hat Brigitte Hartmann mit Biberschwanz-Ziegeln eingedeckt, und zwar Ziegel für Ziegel! Viele weitere Details sind akribisch nachgebildet worden, von den Lamellen und Beschlägen der Fensterläden bis zu den Reibern an der Stalltür. Der Verkaufspreis von 770 Euro für das 38 mal 21 cm große und 29 cm hohe Modell ist keinesfalls überhöht.

Übergabe des Modells durch H. Hartmann an H. Schilli

Eines der gefertigten Modelle übergab Hartmann am Mittwoch dem Leiter des Flößereimuseums Konrad Schilli. Es wird die Ausstellung "Faszination Schwarzwaldbahn" im Dachgeschoss wesentlich bereichern. Gleichzeitig kündigte Hartmann an, dass er für jedes verkaufte Modell 50 Euro an die Stiftung Flößerei- und Verkehrsmuseum weiterleiten wird. Schilli dankte für das wunderschöne Modell und freute sich darüber, dass durch die gelungene Restaurierung des alten Bahnwärterhauses nun auch, ganz unerwartet, der Bekanntheitsgrad Gengenbachs bei den Modelleisenbahnern gemehrt wird.

Das ehemalige Bahnwärterhaus hatte die Flößergilde im Jahre 1987 von der Stadt Gengenbach erworben. Am 1. Juni 1991 öffnete sich die Tür des Museums zum ersten Mal für das Publikum. Ein Traum der Mitglieder der Flößergilde Schwaibach war damit in Erfüllung gegangen. Ein Traum, dessen Realisierung einen ernormen Aufwand an ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden und an Energie zur Überwindung vieler Klippen und Probleme erfordert hatte. Allein die Arbeit an dem alten Bahnwärterhaus verschlang 10.000 Arbeitsstunden. Die bauliche Sanierung erfolgte in Abstimmung mit der Stadt Gengenbach und dem Landesdenkmalamt. Das denkmalgeschützte Gebäude am Kreuzungspunkt der Verkehrswege Straße, Schiene und Wasserstraße der Flößer wurde so vor dem Abriss bewahrt und einer sinnvollen und hochwertigen Nutzung zugeführt.

Träger des Museums ist die "Stiftung Flößerei- und Verkehrsmuseum", mit der die erbrachten Leistungen auf Dauer gesichert und erweitert werden. Unterhaltung und Betrieb werden durch die Stiftung getragen, Zuschüsse der öffentlichen Hand stehen nicht zur Verfügung. Die Privatinitiative und private Trägerschaft entlasten die Stadt selbst und ergänzen sie in ihren öffentlichen Aufgaben im Bereich von Bildung, Brauchtumspflege, Kultur und Fremdenverkehr. Eines der wichtigsten Gewerbe der Vergangenheit ist hier in Wort und Bild festgehalten und wird als ein Stück Heimatgeschichte der Nachwelt überliefert. Für die Unterhaltung und den Betrieb des Museums werden jährlich etwa 1000 Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet.

Modell des Bahnwärterhauses in Gengenbach

Bahnwärterhäuser waren die Wohnhäuser der Bahnwärter und ihrer Familien und teilweise mit Dienstraum ausgestattet. Wie in Gengenbach standen sie häufig in unmittelbarer Nähe zu Weg- oder Straßenübergängen über die Gleise. Der Bahnwärter hatte, zusätzlich zu weiteren Funktionen, die Aufgabe des Schrankenwärters zu erfüllen. In früheren Zeiten wurde der Dienst an 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr geleistet. Wenn der Bahnwärter zur Streckenkontrolle unterwegs war, musste seine Frau die Schranken bedienen, wobei eine Armbinde anzeigte, dass sie als Wärterin dazu befugt war. Als Gegenleistung für den Dienst baute die Großherzoglich Badische Staatseisenbahn recht schöne Häuschen, ausgestattet mit angebautem Stall und einem Stück Land für die Bewirtschaftung durch die Selbstversorger. Besonders wichtig war das bei den vielen einsam gelegenen Bahnwärterhäuschen an der Schwarzwaldbahn, die nur auf schmalen Fußwegen erreichbar waren.

Seit zwanzig Jahren werden die Schranken am Bahnübergang in Gengenbach vom Fahrdienstleiter im Stellwerksraum des Bahnhofs bedient. Er hat seine liebe Not damit, denn auf seinem Bildschirm sieht er oft auf dem Übergang im Rückstau stehende Fahrzeuge, wenn die Schranken geschlossen werden müssen.

 
 
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Träger

Stiftung Flößerei- und Verkehrsmuseum Gengenbach
Grünstraße 1   -   bei der Kinzigbrücke
77723 Gengenbach
 
Leitung: Kommissarische Leitung: Wilhelm Schrempp
Eröffnung: 1991
Ausstellungsfläche: 100 qm auf drei Stockwerken

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